Als die Max-Planck-Gesellschaft einen Softporno drehte

Erstaunlich offen geht die staatlich vollfinanzierte Max-Planck-Gesellschaft mit ihren Forschungsresultaten um. Sie werden offen in die Welt hinausposaunt. Im aktuellen Presseheft wird erklärt, wie der Gravitationswellenfund am 14.09.2015, dem jüdischen Neujahrstag, zustandekam. Alessandra Buonanno deren Nachname ist keine Erfindung des Autors, sie ist Direktorin des Max-Planck-Instituts für Gravitationsphysik  (Albert-Einstein-Institut) mit den beiden Standorten in Potsdam-Golm und Hannover berichtet im aktuellen Erfolgsbericht:

Und während sich die schwarzen Löcher vereinigen, ist das Signal am stärksten.

AlessandraBuonanno

Alessandra Buonanno

Die Story der schwarzen Löcher, die sich am Neujahrsfest nach 15 Umkreisungen in einem intensiven Erlebnis vereinigen, liest sich wie Quentin Tarantinos verschollenes Drehbuch für einen Pornofilm, der von nativen Lesbians handelt:

Zunächst haben wir ausgefeilte analytische Näherungen entwickelt, um die Zweikörperdynamik und die Emission von Gravitationswellen während jener Phase zu beschreiben, in der zwei schwarze Löcher einander immer näher kommen.

Denn es dauert mindestens einen Monat, um die letzten 15 Umläufe vor der Verschmelzung von zwei schwarzen Löchern auf diese Weise zu modellieren.

Die Schilderungen vom Alessandra Buonanno (Der Name ist weder frei erfunden noch wurde der folgende Text vom Autor ergänzt, sondern entstammt vollständig dem offiziellen Katechismus der Max-Planck-Gesellschaft):

So fanden wir heraus, dass sich das binäre System aus zwei schwarzen Löchern mit 36 und 29 Sonnenmassen zusammensetzte. Die beiden schwarzen Löcher sind zu einem einzigen rotierenden schwarzen Loch verschmolzen, dessen Masse der 62-fachen Sonnenmasse entspricht.

Die fehlenden drei Sonnenmassen wurden vermutlich dem Kameramann geschuldet.

Das Doppelsystem befindet sich in einer Entfernung von 1,3 Milliarden Lichtjahren. Zudem war das Signal ziemlich intensiv, sodass wir mithilfe unserer Modelle auch nach Verletzungen der allgemeinen Relativitätstheorie suchen konnten. Wir haben jedoch keine Abweichungen gefunden!

Das klingt harmlos, so lange man nüchtern und sachlich zuhört, was Frau Buonanno zu erzählen hat. Hat man jedoch einmal damit begonnen, ihre Schilderungen mit den Drehbuchanweisungen in einem Softporno zu vergleichen, ist es geschehen: Man kommt nicht mehr zurück in die sachlich-nüchterne Rezeption, man muss weiterlesen:

Wir wussten nicht, ob schwarze Löcher mit mehr als 20 Sonnenmassen überhaupt existieren.

Sollte das der Fall sein, wären sie die stärksten Quellen von Gravitationswellen für den LIGO-Detektor. Sie erwiesen sich als die goldenen Quellen, von denen wir immer geträumt haben! Denn das Signal von solch massereichen, verschmelzenden Doppelsystemen schwingt genau in jenem Frequenzbereich, in dem die Detektoren am empfindlichsten sind. Und während sich die schwarzen Löcher vereinigen, ist das Signal am stärksten.

BruceAllen

Bruce Allen

Bruce Allen übernimmt offensichtlich die Aufgabe des Voyeaurs, der dazustößt, nachdem er ausführlich Gelegenheit hatte, detailliert und erkenntnisreich zu beobachten:

Gerade kurzfristig könnte es nun besonders spannend werden. Wir haben jetzt ein System sehr gut beobachtet.

Ob Alessandra dann dem Wunsch von Bruce nachkommen wird und ihre Intensität steigern kann?

Ich schätze mal, dass wir während des nächsten sechsmonatigen Wissenschaftsbetriebs nach einer weiteren, kürzeren Umbauphase im Laufe des Jahres ein System wie dieses alle drei oder vier Tage sehen. Gegen Ende der nächsten Messperiode werden wir rund 20 solcher Detektionen haben.

Allen sagt:

Nun, zuallererst haben wir gezeigt, dass wir Gravitationswellen direkt messen können. Wir können damit jetzt Wissenschaft betreiben.

Das Ende der Story wird -wie in jedem schlechten Porno- erreicht, wenn der Hinweis auf die Omnipotenz des Sysiphos fällt:

Und wir sind nun auch in der Lage, die allgemeine Relativitätstheorie bei starken Gravitationsfeldern zu testen. Bis jetzt beweist das vor allem, dass Einsteins Theorie völlig richtig ist.

Daher denke ich nicht, dass wir daraus etwas fundamental Neues über die Physik lernen werden.

Alessandra sollte das letzte Wort haben:

Diese Beobachtung wird wohl noch für viele Jahre Nachwirkungen auf diese Forschungsfelder haben. Und es ist fantastisch, dass die Bekanntgabe der Entdeckung kurz nach dem hundertjährigen Jubiläum von Einsteins Veröffentlichung über die Existenz von Gravitationswellen erfolgt!

Nein, dieses letzte Wort Alessandras war gemeint:

Und ja,
die Beobachtung von zwei miteinander verschmelzenden schwarzen Löchern
erlaubt es uns zu untersuchen, wie sich die Gesetze der Gravitation unter solch extremen Bedingungen verhalten.

KarstenDanzmann

Karsten Danzmann

Zurück zur Sache, gönnen wir Karsten den Abspann:

Daran hat keiner gezweifelt, dass endlich Gravitationswellen nachgewiesen wurden!

 

7 Gedanken zu “Als die Max-Planck-Gesellschaft einen Softporno drehte

  1. Die Story des Joe Weber, dem Begründer der G-Wellensucherei, liest sich wie eine Kopie des aktuellen Versuchs, mit dem Kopf durch die Wand (mit einer Genauigkeit von 10^-21) zu wollen.
    Das Scheitern des einsteinschen Starrsinns, Stumpfsinns und Irrsinns hat sich bereits in den frühen Versuchen angedeutet.

  2. Lieber Bruce,

    Bruce Allen schrieb in MPF_2016_1.pdf, S.83:
    „Die Tatsache, dass es sich so deutlich und selbst für das menschliche Auge sichtbar in den Rohdaten abhebt, ist bemerkenswert.“

    Ist es nicht, denn es war ja noch Kalibrierungsday am 14.9.2015. Lesen Sie doch mal Ihre eigene Homepage: http://www.aei.mpg.de/1788062/aLIGO_O1

    Bruce Allen schrieb in MPF_2016_1.pdf, S.85:
    „Ich schätze mal, dass wir während des nächsten sechsmonatigen Wissenschaftsbetriebs nach einer weiteren, kürzeren Umbauphase im Laufe des Jahres ein System wie dieses alle drei oder vier Tage sehen.“
    Na, wie viele haben Sie denn nun gesehen? Basteln sie etwa immer noch an den Bildern?
    Oder müssen sie noch den Sound modulieren, wenn zwei schwergewichtige dunkelhäutige Löcher sich aneinander reiben?

    Gruß nach Hannover

  3. „Schwarze Löcher“ sind ausgedehnt und benötigen zum Nähern und Durchdringen Dutzende, Hunderte oder auch Millionen von Jahren ohne dass man was merkt. Doch plötzlich soll es „Bum“ gemacht haben: „Tata! Es ist vollendet!“ nur um der Menschheit mitteilen zu können, dass Einstein unvermeidlich Recht gehabt hat. Einstein ist eben des Herrgotts Liebling für den er es auch einmal krachen lässt. Wer wollte das nicht verstehen?!

  4. https://alog.ligo-la.caltech.edu/aLOG/index.php?callRep=20812

    Displaying report 1-1 of 1.
    Reports until 09:49, Wednesday 23 September 2015
    L1 General
    peter.shawhan@LIGO.ORG – posted 09:49, Wednesday 23 September 2015 (20812)

    Significant GW trigger alerts should now be taken seriously
    After completing a number of tests with operator and advocate sign-offs and log entry tagging, we THINK that Approval Processor and the automated programs which annotate an event are working properly. We have now set the FAR threshold used by Approval Processor to 3.8e-7 Hz, i.e. ~1 per month, for each pipeline. Therefore, please now take GW trigger alerts seriously, since they will represent apparently significant events found by the low-latency analyses. Operators (along with remote „EM follow-up Advocates“) should review and sign off (OKAY or NOT OKAY) each alert, and the Run Coordinators should seriously consider activating the Rapid Response Teams. (We will need to see, though, whether the low-latency data analysis pipelines really generate event candidates at the intended rate.)

    In truth, we are still in a testing mode now; any alerts generated still will not go out to astronomers for follow up without deliberate manual intervention. However, in this phase we want to test the software and procedures end-to-end, so please try to follow all procedures as closely as possible if you are on shift. There should be some hardware signal injections in the near future which, hopefully, will be identified by the low-latency pipelines and trigger this whole process (because, for now, Approval Processor is configured to treat hardware injections like real events). Seeing this in action should help assure us and the Data Analysis Council that the system is ready to go live.

    In Deutsch, Herr Danzmann, Sie Vollidiot:
    Der Prüfprozessor ist jetzt so konfiguriert, dass Hardware-Injektionen (von Testsignalen) als echte Ereignisse behandelt werden. Weil die Öffentlichkeit (und die Journalisten und die Lehrer, die häufig zu den dümmsten ihres Jahrgangs zählen) das nicht kapieren werden: Die Ausgabe von echten Messergebnissen kann nicht mehr unterschieden werden von gefälschten Messergebnissen.

    1) Theorien lassen sich grundsätzlich nicht verifizieren, nur falsifizieren.
    2) Wir wissen aus der Pharmaforschung, dass der verifizieren wollende Versuchsleiter [sogar schon unbewusst] Maßnahmen durchführen wird, die seine Hypothese bestätigen werden.
    3) Es gibt ernstzunehmende Zweifel an der Messgenauigkeit von LIGO. Eine Anfrage an das MPI (Danzmann) blieb unbeantwortet.
    „why it is physically impossible that LIGO’s interferometers can really detect motions whose order of magnitude should be – as expected-10^-19 meters (1/10,000 the size of a proton)“ Alberto Miatello
    4) Einstein selbst war weder von der Existenz schwarzer Löcher überzeugt noch ein Befürworter dieses Modells. Seinen Namen immer wieder in den Ring zu werfen, ist pure Effekthascherei, um die mediale Aufmerksamkeit für etwas zu gewinnen, das anderenfalls den Experimentatoren als ergebnislos und völlig sinnlos erscheinen müsste.
    5) Nur aufgrund der medialen Aufmerksamkeit erhalten die Proponenten des Modells das notwendige monetäre Feedback für weitere Forschungsaktivitäten. Das ist ein Teufelskreis der Verschwendungsforschung!

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